PRESSEMITTEILUNG

 Aus NON-ALIGNED: SCENES FROM THE LABUDOVIĆ REELS © Poppy Pictures
NON-ALIGNED: SCENES FROM THE LABUDOVIĆ REELS gewinnt den DOK.edit Award – presented by Adobe / Rückblick auf die erste Hälfte des 38. DOK.fest München
München, den 10. Mai 2023
Beim DOK.fest München wird dieses Jahr zum dritten Mal ein Preis verliehen, der die Arbeit der Editor*innen von Dokumentarfilmen würdigt: der DOK.edit Award – presented by Adobe. Heute Abend werden im Deutschen Theater Sylvie Gadmer und Mila Turajlić für die Montage von NON-ALIGNED: SCENES FROM THE LABUDOVIĆ REELS ausgezeichnet. Der Film ist im Anschluss an die Preisübergabe zu sehen. Karten gibt es unter www.dokfest-muenchen.de, Journalist*innen können sich anmelden unter press@dokfest-muenchen.de.
NON-ALIGNED: SCENES FROM THE LABUDOVIĆ REELS rekonstruiert anhand wiederentdeckter 35 mm-Aufnahmen von Titos Kameramann Stevan Labudović, wie Jugoslawiens Staatschef zur Zeit des Kalten Krieges weltweit Verbündete suchte, um nach dem Bruch mit Stalin die Bewegung der Blockfreien Staaten zu gründen. Regisseurin Mila Turajlić hatte das damals gedrehte Material in einem Belgrader Filmarchiv entdeckt und Kontakt mit dem hochbetagten Stevan Labudović aufgenommen. In Gesprächen und durch das Archivmaterial entstand ein faszinierender Bericht über eine fast vergessene Ära der Hoffnung.
Aus der Jurybegründung: „NON-ALIGNED: SCENES FROM THE LABUDOVIĆ REELS ist Montagekunst in seiner besten Form. Die unprätentiöse Eleganz, mit der die Editorinnen Sylvie Gadmer und Mila Turajlić die verschiedenen Ebenen des Filmes miteinander verweben, lässt die Komplexität und die Vielschichtigkeit dieses filmischen Kosmos leicht erscheinen. Ihrer Montage gelingt es, die Besuche von Stevan Labudović an den historischen Schauplätzen von damals in Verbindung mit dem Archivmaterial so lebendig werden zu lassen, als wäre man dabei gewesen. Und nicht zuletzt ist es die Stimme der Regisseurin Mila Turajlić, die mit ihren persönlichen Gedanken dem Film eine zusätzliche Tiefe verleiht und eine längere Nachwirkung hinterlässt."
Die Jury bildeten die Filmeditor*innen Barbara Toennieshen, Peter König und Sven Kulik. Für den Preis waren drei Filme aus dem Programm des DOK.fest München nominiert worden, deren Montage besonders herausragend ist. Neben dem Gewinnerfilm waren das #RACEGIRL – DAS COMEBACK DER SOPHIA FLÖRSCH (Montage: Finbarr Wilbrink, Karoline Schulz) und DEMON MINERAL (Montage: Timothy Fryette und Nyneve Minnear).
Anton Knoblach (Product Marketing Manager Video bei Adobe): „Wir freuen uns sehr, auch in diesem Jahr als Partner des renommierten DOK.fest München dabei zu sein und mit dem ‚DOK.edit Award‘ einmal mehr die kreative Leistung in der Postproduktion auszeichnen zu dürfen. Aus vielen Stunden Rohmaterial eine Geschichte herauszuarbeiten ist sowohl eine Herausforderung als auch eine große Verantwortung. Die Filme im Kino zu sehen und sich direkt mit den vielen talentierten Filmschaffenden austauschen zu können ist einfach etwas, das nur bei Filmfestivals geht.“
Rückblick auf die erste Hälfte des 38. DOK.fest München
 Bei der Premiere von #RACEGIRL – DAS COMEBACK DER SOPHIA FLÖRSCH © DOK.fest München / Ronny Heine
Die erste Hälfte des 38. DOK.fest München war erfolgreich und voller Highlights: Eines war die Verleihung des Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreises an der HFF München für THIS KIND OF HOPE. Der Film feierte hier Premiere, und neben dem Preisträger, Filmkomponist David Langhard, und Regisseur Pawel Siczek waren auch der Protagonist Andrei Sannikov und seine Ehefrau Iryna Chalip anwesend. Der belarussische Diplomat war stellvertretender Außenminister, trat aus Protest gegen die Politik von Lukaschenko zurück, bekämpfte dessen Autokratie und kandidierte 2010 für das Amt des Präsidenten. Nach der manipulierten Wahl wurde er verhaftet und misshandelt, heute lebt er im polnischen Exil. Der Besuch dieses mutigen Kämpfers für demokratische Werte war eine große Bereicherung für das diesjährige Festival.
Ein Highlight war die Retrospektive anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von DOK.network Africa. Aus diesem Anlass kam einer der letzten lebenden Pioniere des afrikanischen Kinos nach München, der 79-jährige tunesische Filmemacher Férid Boughedir. Sein Film CAMÉRA D'AFRIQUE – AFRICAN CINEMA: FILMING AGAINST ALL ODDS eröffnete die Retrospektive, außerdem diskutierte er bei der African Encounters Podiumsdiskussion mit der jungen Filmemacherin Cyrielle Raingou aus Kamerun, mit Mandisa Zitha, der Leiterin des Encounters South African International Documentary Filmfestivals in Kapstadt, und Mohamed Said Ouma, dem Leiter von Documentary Africa aus Nairobi: ein inspirierendes Gespräch von Filmschaffenden mehrerer Generationen über ihre Erfahrungen und ihre Hoffnungen für die Zukunft des afrikanischen Dokumentarfilms.
Begeistert nahm das Publikum – neben vielen weiteren Filmen – auch die Premiere von WIR UND DAS TIER – EIN SCHLACHTHAUSMELODRAM von David Spaeth auf. Sein Film über das Schlachten ist eine würdevolle Begegnung mit Tieren, die sterben müssen, damit die Menschen Fleisch essen können, und den Menschen, die die Tiere deshalb töten – eine kluge, atmosphärische Reflexion über die gesellschaftliche Ambivalenz des Fleischkonsums.
Umjubelt wurde auch der Auftritt von Rennfahrerin Sophia Flörsch bei der Premiere von #RACEGIRL – DAS COMEBACK DER SOPHIA FLÖRSCH im Deutschen Theater: Rund 500 Gäste waren gekommen, sie konnten den Sportstar kennenlernen – und deren Formel-3-Rennwagen bewundern, der im Innenhof des Deutschen Theaters ausgestellt wurde: Auch das war eine Premiere beim diesjährigen DOK.fest München.
Daniel Sponsel und Adele Kohout (Festivalleitung): "Wir haben viele tolle Gäste aus aller Welt begrüßt und spannende Filmgespräche erlebt – deutlich mehr als 2022. Und im Vergleich zum Vorjahr ist die Stimmung viel gelöster, endlich ist das alte Festivalfeeling zurück. Wir freuen uns auf die verbleibenden Tage dieser tollen Edition."
Die Gewinner*innen der Hauptwettbewerbe des 38. DOK.fest München werden am kommenden Samstag ab 20 Uhr bei der feierlichen Preisverleihung im Deutschen Theater verkündet. Im Anschluss wird der Film CHAGRIN VALLEY gezeigt. Interessierte Journalist*innen können sich akkreditieren unter press@dokfest-muenchen.de.
Kontakt
Dr. Dominik Petzold Leitung Presse petzold@dokfest-muenchen.de Tel. 0170/2083481
Daniela Graf Presseteam press@dokfest-muenchen.de
Emily Schuster-Woldan Presseteam press2@dokfest-muenchen.de
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