Aus PUSHING BOUNDARIES © DOK.fest München

Ukrainische Regisseurin gewinnt beim DOK.fest München den megaherz Student Award 

München, den 12. Mai 2022

Die ukrainische Regisseurin Lesia Kordonets wird beim DOK.fest München für PUSHING BOUNDARIES mit dem megaherz Student Award ausgezeichnet. Der Film folgt fünf ukrainischen Sportler.innen, die sich auf die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro vorbereiten, als plötzlich Putins Russland die Halbinsel Krim annektiert, auf der sich das neue Trainingszentrum der ukrainischen Mannschaft befindet. Doch die Sportler.innen wollen ihren Traum nicht aufgeben, trainieren an anderen Orten unter widrigsten Bedingungen weiter und versuchen sich trotz allem für die nächsten paralympischen Spiele zu qualifizieren.

Die ukrainische Regisseurin Lesia Kordonets ist bis Samstag in München und steht für Interviews zur Verfügung. Am Samstag Abend nimmt sie den Preis bei der DOK.fest-Preisverleihung im Deutschen Theater persönlich entgegen. Journalist.innen können sich akkreditieren unter petzold@dokfest-muenchen.de. PUSHING BOUNDARIES läuft am Samstag, 14.5., um 18 Uhr in den City-Kinos (Atelier 1), am Sonntag um 18.30 Uhr in der HFF (Kino 1) und noch bis 22. Mai unter www.dokfest-muenchen.de.

Lesia Kordonets, Jahrgang 1983, ist in der Ukraine aufgewachsen. Sie war Stipendiatin des Theodor-Heuss-Kollegs und lebt seit 2008 in der Schweiz, wo sie an der Zürcher Hochschule der Künste Film mit den Schwerpunkten Schnitt und Regie studierte. Sowohl in der Schweiz als auch in der Ukraine realisierte sie Kurzfilme, die weltweit Preise gewannen. PUSHING BOUNDARIES ist ihr erster langer Dokumentarfilm und zugleich ihre Diplomarbeit.

Aus der Jurybegründung: „Lesias Sportler.innen sind Held.innen des Alltags, die plötzlich an sportliche, politische und existentielle Grenzen stoßen und dennoch unermüdlich alles geben, um ihre Ziele zu erreichen. In dem Film wird jede Geschichte unaufdringlich und auf Augenhöhe erzählt. PUSHING BOUNDARIES, das heißt Grenzen verschieben, Grenzen erweitern. Die sensible Montage verschiebt ebenfalls Grenzen und zeigt uns, dass es keine behinderten Menschen gibt – sondern nur Menschen, die behindert werden. Und der Film zeigt auch, was es bedeutet, wenn wir Kriege verharmlosend ,Konflikte’ nennen. Es geht im Dokumentarfilm auch darum, unbequeme Wahrheiten anzusprechen, das war uns in unserer Entscheidung wichtig, aber PUSHING BOUNDARIES ist nicht nur in dieser Hinsicht ein bedeutender Film.“

Die Jury bildeten Camilo Berstecher Barrero (Dokumentarfilmer, Kameramann, Künstler, Aktivist) sowie die Filmstudentinnen Sophia Schachtner und Marie Wald. Der Preis wird von megaherz gestiftet, ist mit 3.000 Euro dotiert und zeichnet den Gewinnerfilm der Reihe Student Award aus.

Jan Sebening, Leiter der Reihe: „Der Student Award ist schon immer der Geheimtipp unter den Filmreihen des DOK.fest München gewesen. Die Filme sind auf höchstem professionellen Niveau – und gleichzeitig wagen die Studierenden viel öfter das Experiment, versuchen sich an innovativen Erzählansätzen und überraschen mit visuellen Ideen. Kein Wunder, es geht ja darum, in der Filmwelt aufzufallen, einen Stempel zu setzen. Auch im diesjährigen Wettbewerb gab es wundervolle Autor.innen zu entdecken – wie unsere Preisträgerin Lesia Kordonets. Sie hat es geschafft, in die Welt des Paralympischen Teams der Ukraine vorzudringen und eine Geschichte mitzubringen, die ungemein packend und gleichzeitig sehr zart erzählt ist.“

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