Aus THIS STOLEN COUNTRY OF MINE © DOK.fest München

Alva Noto gewinnt den Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis 

München, den 15. März 2022

Alva Noto erhält für seine Musik zu dem Film THIS STOLEN COUNTRY OF MINE von Marc Wiese den Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis 2022. Der Preis wird von der Versicherungskammer Kulturstiftung gestiftet und ist mit 5.000 Euro dotiert. Das DOK.fest München würdigt mit diesem in Deutschland einzigartigen Preis die künstlerische Bedeutung von Musik in Dokumentarfilmen. Er wird vom Förder- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes (DKV/DEFKOM) unterstützt. 

Der Film THIS STOLEN COUNTRY OF MINE führt nach Ecuador, in ein Land, das über immense natürliche Ressourcen verfügt und dennoch arm ist. Aufgrund geopolitischer Interessen ist der Einfluss Chinas sehr dominant geworden, und die Großmacht will sich an den Bodenschätzen des Landes bereichern. Dagegen kämpfen Paul Jarrin, der Anführer des indigenen Widerstands, und der Journalist Fernando Villavicencio. Als dieser Zugang zu den Verträgen zwischen China und Ecuador erhält, will die Regierung ihn zum Schweigen bringen: Zwei Männer im Kampf für die Freiheit – und gegen eine Supermacht. THIS STOLEN COUNTRY OF MINE wird beim DOK.fest München (4. bis 22. Mai) zu sehen sein.

„Wir freuen uns, mit dem Dokumentarfilm-Musikpreis die Aufmerksamkeit auf die musikalische Ebene im Dokumentarfilm zu richten“, sagt Barbara Schulte, Geschäftsführerin der Versicherungskammer Kulturstiftung. „Bereits zum achten Mal stiften wir diesen einzigartigen Preis für einen Score im Rahmen des DOK.fest München. Alva Noto aka Carsten Nicolai hat mit seiner Musik für THIS STOLEN COUNTRY OF MINE einem äußerst ungleichen Kampf und einer unfassbaren Realität auf klare, niemals aufdringliche Weise Ausdruck verliehen. Dieses Gesamtkunstwerk verdient ein großes Publikum!“

Zum Preisträger: Carsten Nicolai, 1965 in Karl-Marx-Stadt geboren, ist Künstler und Musiker und lebt in Berlin. Für sein musikalisches Werk verwendet er das Pseudonym Alva Noto. Er arbeitet im Übergangsbereich zwischen Musik, Kunst und Wissenschaft. Zusammen mit dem japanischen Musiker und Komponisten Ryuichi Sakamoto schrieb er die Musik zu Alejandro González Iñárritus preisgekröntem Film THE REVENANT mit Leonardo DiCaprio. Die Filmmusik wurde für den Golden Globe, BAFTA, Grammy und Critics Choice Award nominiert. Für Alejandro González Iñárritu entwarf Alva Noto auch das Sounddesign für dessen VR-Projekt „Carne y Arena. Er arbeitete außerdem mit Blixa Bargeld und Mika Vainio zusammen. Alva Noto tourte ausgiebig durch Europa, Asien, Südamerika und die USA und trat in berühmten Museen auf: am Solomon R. Guggenheim Museum in New York, im San Francisco Museum of Modern Art, im Centre Pompidou in Paris und der Tate Modern in London. 


Carsten Nicolai aka Alva Noto © Andrey Bold

Aus der Jurybegründung: THIS STOLEN COUNTRY OF MINE geht der bestürzend aktuellen Frage der Souveränität eines Staates gegenüber ausländischen Mächten nach: Der Film porträtiert ecuadorianische Widerstandskämpfer und Journalisten, die sich gegen den Ausverkauf eines Großteils der landeseigenen Ressourcen an chinesische Investoren stellen. Die Musik von Alva Noto verleiht dem Kampf eines Bergdorfes auf subtile Weise eine intensive Kraft, akzentuiert das verstörende Thema des Films feinfühlig und präzise – und bringt uns oft näher heran, als uns lieb ist.

Die Jury bildeten Antje Drinnenberg (Filmemacherin und Produzentin), Franziska Reck (Filmproduzentin), Vorjahressieger Christoph Schauer (Filmkomponist und Musiker), Peter W. Schmitt (Filmkomponist und Musiker) und Gerd Baumann (Filmkomponist, Musiker, Leiter des Studiengangs „Komposition für Film und Medien“ an der Hochschule für Musik und Theater München). 

Der Dokumentarfilm-Musikpreis wird bei einer feierlichen Preisverleihung mit Film-Screening am 8. Mai im Deutschen Theater verliehen. Es ist einer der 17 Preise, die anlässlich des 37. DOK.fest München verliehen werden. Das ist einer mehr als im Vorjahr: Neu kommt in dieser Edition der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts hinzu.

Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts 

Der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts zeichnet seit 2003 einen herausragenden deutschen Dokumentarfilm des laufenden Jahres aus. Ab diesem Jahr wird der Preis jeweils abwechselnd beim DOK.fest München, bei DOK Leipzig, der Duisburger Filmwoche und dem Kasseler Dokfest vergeben. Das neue Verfahren feiert seine Premiere beim DOK.fest München: Hier wird der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts im Rahmen der Preisverleihung am 14. Mai verliehen.

Der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts ist mit 2.000 Euro dotiert. Zudem erwirbt das Goethe-Institut die nicht-kommerziellen weltweiten Vorführrechte des Gewinnerfilms und untertitelt diesen in vielen Sprachen. So können ihn Goethe-Institute in aller Welt präsentieren. Nominiert werden Filme, die in verschiedenen Reihen des DOK.fest München 2022 laufen. Neben primär cineastischen Kriterien sollen sie einen Deutschlandbezug haben und zugleich eine interkulturelle oder globale Perspektive 
eröffnen.

Save The Date: Pressekonferenz am 26. April 

Die Pressekonferenz des DOK.fest München 2022 findet statt am Dienstag, 26. April, 11 Uhr. Eine Einladung mit mehr Details erhalten Sie in Kürze.

Kontakt

Dr. Dominik Petzold
Leitung Presse
petzold@dokfest-muenchen.de
Telefon: 0170/2083481

Emily Schuster-Woldan
press2@dokfest-muenchen.de

www.dokfest-muenchen.de