33. DOK.fest München
DOK.education – Das Kinder- und Jugendprogramm des DOK.fest München

München, 27. Februar 2018

Im Zeitalter von Fake News und „alternativen Fakten“ ist es wichtiger als je zuvor, Kinder und Jugendliche zu kompetenten Mediennutzern auszubilden. Hierzu trägt DOK.education bei, das Kinder- und Jugendprogramm des DOK.fest München (2. bis 13. Mai 2018). Das Angebot richtet sich an Schulklassen und Lehrer.innen, interessierte Jugendliche und Familien.

Ein Highlight des Programms ist die Dokumentarfilmschule: Hier sehen junge Menschen künstlerische Dokumentarfilme aus aller Welt und lernen von den anwesenden Filmemacher.innen, wie mediale Wirklichkeit entsteht und wie Filme ihre Wirkung entfalten. Ein besonderes Angebot für Familien ist das Kinderkino für Sechs- bis Zwölfjährige: Hier sind dieses Jahr die Filme AHMADS HAARE von Susan Koenen und HELLO SALAAM von Kim Brand zu sehen.


AHMADS HAARE, Susan Koenen © DOK.fest München

Die Schirmherrschaft von DOK.education übernimmt seit Jahren Dr. Hans-Georg Küppers, der Kulturreferent der Stadt München. „Das Kinder- und Jugendprogramm des DOK.fest München hat sich als verlässlicher und beliebter Partner der Kulturvermittlung in unserer Stadt etabliert“, sagt er. „In Zeiten der digitalen Revolution ist neben Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen die Medienkompetenz zu einem entscheidenden Moment für das Gelingen von Bildungsbiographien junger Menschen geworden. Ein Bild „lesen“ lernen: Was daran ist authentisch, was ist inszeniert? Welche Macht haben Bilder über Menschen? Um sich hier zurecht zu finden, bedarf es eines informierten und genauen Blicks. Es bedarf der Kenntnis von Erzählweisen und -strategien, um die Welt der Bilder entschlüsseln zu können. Im Rahmen von DOK.education bekommen Jugendliche die Gelegenheit, dies alles für sich zu entdecken.“

Für Maya Reichert, Leiterin von DOK.education, zählt bei der Filmauswahl, dass die Geschichten die jungen Zuschauer berühren und deren Horizonte erweitern: „In diesem Jahr blicken zwei der kuratierten Filme in die Lebenswelt geflüchteter junger Menschen, ein dritter Film blickt auf einen jungen Amerikaner, der als Soldat aus dem Krieg zurückkehrt. Die hohe künstlerische Qualität dieser Dokumentarfilme spiegelt sich in früheren Preisen von Jugendjurys und internationalen Festivals wider. Und das Beste: Alle Regisseurinnen und Regisseure sind anwesend und begleiten die Filmanalysen. Sie berichten von den Dreharbeiten und ihren künstlerischen Regieentscheidungen.“

Gerne vermitteln wir Interviews mit Maya Reichert oder den eingeladenen Filmemacher.innen und schicken Ihnen weiteres Pressematerial zu den drei kuratierten Filmen von DOK.education.

Im Folgenden finden Sie eine Kurzübersicht aller Veranstaltungen von DOK.education 2018. Detaillierte Programminformationen: www.dokfest-muenchen.de/DOK_education

Programm für Jugendliche, Kinder und Familien

Kinderkino mit dokumentarischen Kurzfilmen
Mit welchen Gestaltungsmitteln macht ein Dokumentarfilm seine Geschichte spannend? Das erklärt Maya Reichert kindgerecht anhand zweier kurzer Dokumentarfilme. Die Veranstaltung richtet sich an Familien mit Kindern im Alter von fünf bis 14 Jahren. Sie findet in Kooperation mit dem Kinderkino und der Münchner Stadtbibliothek statt.

AHMADS HAARE begleitet den zwölfjährigen Ahmad, der mit seinen Eltern und jüngeren Geschwistern aus Syrien geflüchtet und gerade in den Niederlanden angekommen ist. Um sich für die herzliche Aufnahme zu bedanken und etwas zurückzugeben, begibt er sich auf eine Mission, bei der seine ganze Geduld gefragt ist: Der Junge lässt sich lange Haare wachsen, um sie für kranke Kinder zu spenden.
Freitag, 4. Mai, 15 – 16.30 Uhr, Carl-Amery-Saal im Gasteig

HELLO SALAAM erzählt von den elfjährigen Sil und Merlijn aus den Niederlanden, die während der Schulferien ein Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Lesbos besuchen. Bei der ersten Begegnung an der Essensausgabe stoßen die Jungen noch auf Hürden. Doch nach und nach gelingt ihnen die Verständigung.
Freitag, 11. Mai, 15 – 16.30 Uhr, Carl-Amery-Saal im Gasteig

#faust_undead: Filmpremiere und Empfang
Zwanzig Münchner Jugendgruppen inszenieren einzelne Teile von Goethes „Faust I“. Zusammengefügt ergeben ihre Filmsequenzen eine zeitgenössische Interpretation des Stoffs. Diese feiert im Rahmen des DOK.fest München Premiere. Das Projekt entsteht als Kooperation des Museums Villa Stuck, des Medienzentrums München und des Kreisjugendrings München-Stadt, mit Unterstützung der Münchner Stadtbibliothek und DOK.education. 
Sonntag, 6. Mai, 15 – 17 Uhr, Carl-Amery-Saal im Gasteig

Preisverleihung des Dokumentarfilmwettbewerbs für junge Menschen
Bei diesem Filmwettbewerb reichen Jugendliche aus Bayern dokumentarische Kurzfilme zum Thema „Das andere Sehen“ ein. Einsendeschluss ist der 20. März 2018. Preisstifter sind der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV und die SPD-Landtagsfraktion. Sie laden zur Preisverleihung in den Bayerischen Landtag ein, wo DOK.education die vier Gewinnerfilme präsentiert.
Samstag, 5. Mai, 15 – 17 Uhr, Bayerischer Landtag, Senatssaal

Kameraworkshop – Dokumentarisches Arbeiten mit der Kamera
Ein Praxis-Workshop für jugendliche Filmemacher.innen und alle, die es werden wollen: Fachleute geben eine Einführung in Kameratechnik, Lichtgestaltung, Ton und Interviewführung.
Samstag, 12. Mai, 10 – 17 Uhr, Medienzentrum München

Freikartenaktion: DOK.4teens
Mit dem Label „DOK.4teens“ sind Filme im DOK.fest-Programm gekennzeichnet, die für Zuschauer ab 14 Jahren empfohlen werden. Die ersten 14 Schüler.innen erhalten am Festivalschalter in der HFF Freikarten. Die Filme finden Sie ab Mitte April unter: www.dokfest-muenchen.de/DOK_education
2. – 13. Mai, 10 – 20 Uhr, diverse Spielorte des DOK.fest München

Familien-Sonntage im Fulldome-Kino

Wie erforschen wir Menschen die Geheimnisse und Rätsel des Universums? Und wie erkläre ich all das meinen Kindern? Das leistungsstärkste bodenbasierte Observatorium, die Europäische Südsternwarte ESO, liegt direkt vor den Toren Münchens – und dort gibt es Antworten. An zwei Sonntagen öffnet das neu erbaute Planetarium in Garching seine Pforten für DOK.education und zeigt im 360-Grad-Ganzkuppelkino jeweils einen Fulldome-Film für die ganze Familie. Die Dokumentation EUROPAS WEG ZU DEN STERNEN und der Kinderanimationsfilm LIMBRADUR UND DIE MAGIE DER SCHWERKRAFT werden in die 360-Grad-Kuppel projiziert, die sich über den Zuschauer.innen mit 14 Metern Durchmesser aufspannt. Diese neue immersive Kunstform verspricht ein horizonterweiterndes Erlebnis.

LIMBRADUR UND DIE MAGIE DER SCHWERKRAFT (Dr. Peter Popp, Deutschland 2016, 45 Min.)
Warum fallen Äpfel auf den Boden? Das ist die Ausgangsfrage, die sich Newton stellte. Um sie zu beantworten, dringt der zwölfjährige Limbradur nachts in das berühmte Albert-Einstein-Museum ein. Dort trifft er auf ALBY X3, einen kauzigen Wissensroboter, der mit ihm zu einer Entdeckungsreise durch Raum und Zeit aufbricht.
Sonntag, 6. Mai, 14 – 15 Uhr, ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum Garching, Eintritt frei, empfohlen für Familien mit Kindern ab 10 Jahren

EUROPAS WEG ZU DEN STERNEN
(Lars Lindberg Christensen, Deutschland 2018, 33 Min.)
Diese exklusive Vorabpremiere erzählt die Geschichte der Europäischen Südsternwarte bei Garching – und damit auch die Geschichte der Erforschung unseres Universums. In Garching kommt das leistungsstärkste bodenbasierte Teleskop der Welt zum Einsatz. Die Zuschauer.innen erleben mit, wie Astronom.innen die Mysterien des Universums aufdecken.
Sonntag, 13. Mai, 14 – 15 Uhr, ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum Garching, Eintritt: regulär 7,50 €, ermäßigt 4,00 €, Tickets an allen DOK.fest-Vorverkaufsstellen, empfohlen für 14- bis 18-Jährige und Erwachsene

Schulprogramm

Die Dokumentarfilmschule
Im vergangenen Jahr nahmen knapp 3.000 Schüler.innen aus dem Großraum München an der medienpädagogischen Dokumentarfilmschule teil. Die 90-minütigen Workshops werden für Grundschule, Unter-, Mittel- und Oberstufe angeboten. Die Schüler.innen sehen jeweils einen kurzen altersgerechten Film, danach bearbeiten sie Aufgaben zu dem Thema und der Machart des Dokumentarfilms. Warum werden Ereignisse als Geschichten erzählt? Wie sind Bilder und Töne gestaltet, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen oder zu verstärken? Und warum wird im Dokumentarfilm überhaupt gestaltet? Wo beginnt die Manipulation des Zuschauers? Die Workshops helfen Kindern und Jugendlichen, filmische Stilmittel zu verstehen und kritische Mediennutzer zu werden.
3. – 14. Mai, Carl-Amery-Saal im Gasteig

Für Grundschulen:
AHMADS HAARE (Susan Koenen, Niederlande 2016, 23 Min.)
Der zwölfjährige Ahmad ist mit seinen Eltern und jüngeren Geschwistern aus Syrien geflüchtet und gerade in den Niederlanden angekommen. Um sich für die herzliche Aufnahme zu bedanken und etwas zurückzugeben, begibt er sich auf eine Mission, bei der seine ganze Geduld gefragt ist: Der Junge lässt sich lange Haare wachsen, um sie für kranke Kinder zu spenden.


AHMADS HAARE, Susan Koenen © DOK.fest München


Für Unter- und Mittelstufe: HELLO SALAAM
(Kim Brand, Niederlande 2017, 15 Min.)
Die elfjährigen Sil und Merlijn aus den Niederlanden besuchen in den Schulferien ein Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Lesbos. Bei der ersten Begegnung an der Essensausgabe stoßen die Jungen noch auf Hürden. Doch nach und nach gelingt ihnen die Verständigung.


HELLO SALAAM, Kim Brand © DOK.fest München


Für Mittel- und Oberstufe: JOE BOOTS (Florian Baron, Deutschland 2017, 30 Min.)
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 entwickelten viele amerikanische Jugendliche eine Faszination für Panzer und Waffen – eine Faszination, die von der Politik geschürt wurde. In dem kurzen Dokumentarfilm blickt Joe Boots auf seine Entscheidung, sehr jung dem Militär beizutreten, und erzählt offen von einem Trauma, das er im Krieg erlitten hat.


JOE BOOTS, Florian Baron © DOK.fest München 

Lehrerfortbildungen

Die Lehrerfortbildungen von DOK.education finden in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut, der HFF München und Drehort Schule e.V. im April und Mai statt.

Dokumentarisches Arbeiten mit iPads im Unterricht
Viele Jugendliche kennen sich gut mit iPads aus. Johann Rambeck (Drehort Schule e.V.) zeigt Lehrkräften und Schüler.innen, wie sie die vorhandene Kreativität und Kompetenz in den Unterricht einbinden können. Indem die Schüler.innen die Lerninhalte selbst im Medium Film aufbereiten, kann das Prinzip „Lernen durch Lehren“ seine volle Kraft entfalten.
Samstag, 5. Mai, 11.00 – 14.30 Uhr, Bayerischer Landtag, Saal 3

Vorbereitung auf die Dokumentarfilmschule / Medienkompetenz im Klassenzimmer
In der Fortbildung stellen Medienpädagog.innen von DOK.education das Konzept der „Dokumentarfilmschule“ vor. Sie zeigen und besprechen die kuratierten kurzen Filme des diesjährigen Programms, stellen das Begleitmaterial vor, das sie geschrieben haben, erläutern die medienpädagogischen Ansatzpunkte für die jeweiligen Altersstufen sowie die inhaltliche Vor- und Nachbereitung des Workshop-Besuchs. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrkräfte von Gymnasien, Real-, Mittel- und Grundschulen.
Dienstag, 10. April und Mittwoch, 11. April, 14 – 18 Uhr, Pädagogisches Institut

NANOOK OF THE NORTH – Vorlesung an der HFF München
In einer Sondervorlesung für Lehrkräfte und Schulklassen zeigt die Filmwissenschaftlerin Prof. Dr. Michaela Krützen (HFF München) Ausschnitte aus Robert Flahertys NANOOK OF THE NORTH von 1922. Dieser Film wird oftmals als erster Dokumentarfilm überhaupt bezeichnet. Warum wurde gerade diese Produktion so hervorgehoben? Das erläutert Professorin Krützen, begleitet durch mehrere Filmausschnitte. Und sie diskutiert die Frage: Inwiefern kann NANOOK OF THE NORTH aus heutiger Sicht überhaupt als Dokumentarfilm eingeordnet werden?
Dienstag, 8. Mai, 14.30 – 16.30 Uhr, Hochschule für Fernsehen und Film München

Kontakt

Dr. Dominik Petzold
Leitung Presse
petzold@dokfest-muenchen.de
Tel. (089) 89 06 37 43
www.dokfest-muenchen.de/DOK_education