32. DOK.fest München
3. bis 14. Mai 2017
Dokumentarfilmmusikpreis an Elias Gottstein von Guaia Guaia

München, 28. März 2017 

Der erste Preisträger des DOK.fest München 2017 steht fest: Elias Gottstein erhält den mit 5.000 Euro dotierten Dokumentarfilmmusikpreis für seine Ton-Musik-Collage zu 6 JAHRE, 7 MONATE UND 16 TAGE – DIE MORDE DES NSU. Elias Gottstein ist bekannt als Sänger des Straßenmusik-Duos "Guaia Guaia". Der Regisseur des Gewinnerfilms, Sobo Swobodnik, hatte das Duo 2012 mit dem preisgekrönten Film "unplugged:leben Guaia Guaia" bekannt gemacht. Danach gestaltete Gottstein die Musik zu zwei Filmen von Swobodnik, zuletzt bei 6 JAHRE, 7 MONATE UND 16 TAGE – DIE MORDE DES NSU.

"Elias Gottstein überzeugt durch eine mutige Komposition zu einem bildlich radikal auf ein Minimum reduzierten Film", schrieb die Jury in ihrer Begründung. "Ihm gelingt ein modernes, elektronisches Requiem, konsequent, eigenständig, und von berückend-bedrückender Intensität, ein zeitgemäßes Tongeflecht, das sich dem Film nicht vordergründig andient, sondern diesen dramaturgisch zu seiner Entfaltung bringt. Subtil webt der Komponist musikalische Motive, die auf den kulturellen Hintergrund der NSU-Mordopfer verweisen, in die Tonebene ein und erweitert den herausfordernden Film zu einem Raum der Reflexion." Zur Jury gehörten der Vorjahressieger Siegfried Friedrich (Komponist), Martina Eisenreich (Komponistin), Paul Hertel (Komponist), Kaspar Kasics (Filmemacher, Autor und Produzent) und Maria Knilli (Filmemacherin und Produzentin).

Der Dokumentarfilmmusikpreis würdigt Kompositionen, die sich auf herausragende Art und Weise mit einer dokumentarischen Filmerzählung verbinden. Die Auszeichnung wird von der Versicherungskammer Kulturstiftung gestiftet und vom Förder- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes DKV unterstützt.

Elias Gottstein wird den Dokumentarfilmmusikpreis beim DOK.fest entgegennehmen, die Preisverleihung findet am 6. Mai um 21 Uhr im Audimax der HFF München statt. Hier wird auch der Gewinnerfilm zu sehen sein. Journalisten können sich für die Preisverleihung per E-Mail akkreditieren. Auf Anfrage erhalten sie vorab Screener des Gewinnerfilms 6 JAHRE, 7 MONATE UND 16 TAGE – DIE MORDE DES NSU. Der Film feiert beim DOK.fest München Premiere. 



v.l. Paul Hertel, Kaspar Kasics, Maria Knilli, Sebastian Sorg (DOK.fest), Martina Eisenreich, Barbara Soldner (Versicherungskammer Kulturstiftung), Siegfried Friedrich / © DOK.fest München     

DOK.guest Mexiko 

Gastland des DOK.fest München 2017 ist Mexiko. Durch Donald Trumps Mauerbau-Pläne ist das Land stärker in den Blick der interessierten Öffentlichkeit geraten. In der Reihe DOK.guest stellen fünf Regisseurinnen und Regisseure Mexiko aus ihrem Blickwinkel vor – und die Themen liegen weit jenseits der üblichen Klischees von Drogenhandel, Folklore und Tortillas. Die Filme sind so vielfältig wie die mexikanische Gesellschaft: Das Porträt eines Unfallfotografen EL HOMBRE QUE VIO DEMASIADO stellt die Frage nach der Zerbrechlichkeit menschlichen Daseins. PIES LIGEROS porträtiert zwei ehemalige Langstreckenläufer aus dem Volk der Tarahumara zwischen internationaler Sportkarriere und den Traditionen ihres Volkes. Dokumentarfilm-Großmeister Everardo González erzählt in EL PASO von einem Unrechtsstaat, in dem Journalisten um ihr Leben fürchten müssen. EL CHARRO DE TOLUQUILLA und BAÑO DE VIDA werfen unvoreingenommene Blicke auf ganz persönliche Schicksale. Alle Filme sind beim DOK.fest erstmals in Deutschland zu sehen.

Drei Festivalhighlights

DREAM BOAT
Einmal im Jahr sticht das DREAM BOAT in See: Die Kreuzfahrt für schwule Männer verspricht sieben Tage freie Liebe unter südlicher Sonne – doch bei allen reist auch das Bewusstsein mit, dass sie sich in einer Ausnahmesituation befinden. Im Alltag werden sie – je nach Herkunft – mit Vorurteilen oder Ausgrenzung konfrontiert. (Regie: Tristan Ferland Milewski, D 2016)



DREAM BOAT / © gebrueder beetz filmproduktion
 
ULTRA
In 36 Stunden müssen die Teilnehmer des Spartathlon, eines der härtesten Langstreckenrennens der Welt, die Distanz von 246 Kilometern zurücklegen. Tag und Nacht kämpfen die Läufer gegen Hitze, Kälte und die Zeit. Was nur treibt sie zu dieser übermenschlichen Leistung? (Regie: Balazs Simonyi, HU/GR 2016) 

DEPORTATION CLASS
Sie kommen in der Nacht, reißen Familien aus dem Schlaf und setzen sie in ein Flugzeug. 2016 wurden circa 25.000 Asylbewerber von den sogenannten Zuführkommandos aus Deutschland abgeschoben. Der Film liefert einen beklemmenden Einblick in Mecklenburg-Vorpommerns bisher größte Sammelabschiebung. (Regie: Hauke Wendler/Carsten Rau, D 2016) 

Save the Dates

Pressekonferenz: Dienstag, 25. April, 11.00 Uhr, HFF München,
Bernd-Eichinger-Platz 1 

Eröffnungsfeier DOK.fest: Mittwoch, 3. Mai, 20.00 Uhr, Deutsches Theater, Schwanthalerstraße 13 (nur mit persönlicher Einladung) 

Preisverleihung Dokumentarfilmmusikpreis: Samstag, 6. Mai, 21 Uhr, HFF München (Einladung auf Anfrage)

DOK.fest Party:
Samstag, 6. Mai, ab 21.30 Uhr, Silbersaal des Deutschen Theaters, Schwanthalerstraße 13 

DOK.fest Preisverleihung:
Samstag, 13. Mai, 20 Uhr, HFF München,
Bernd-Eichinger-Platz 1 (Einladung auf Anfrage)

Kontakt

Dr. Dominik Petzold
Leitung Presse
petzold@dokfest-muenchen.de

Dr. des. Birgit Johanna Wertenson
press@dokfest-muenchen.de

Anna Prucker
press2@dokfest-muenchen.de 


Telefon: 089/5139 9788
www.dokfest-muenchen.de