Nach dem großen Erfolg und einer Auszeichnung mit dem "Pädagogischen Medienpreis" im vergangenen Jahr bietet DOK.education das Filmbildungs-Programm Schule des Sehens auch 2023 wieder dual an: im Kino und online. In diesen Seminaren lernen Schüler.innen, wie dokumentarische Filmerzählungen eine eigene Wirklichkeit konstruieren. Dieses Jahr können Lehrkräfte die Online-Seminare samt begleitenden Arbeitsmaterialien vom Festivalbeginn im Mai bis Ende Juli im Unterricht einsetzen – und das deutschlandweit. Darüberhinaus lädt das Team von DOK.education Schulklassen vom 4. bis 14. Mai zu 30 Seminaren in Münchner Kinos ein. 

Erstmals gibt es dieses Filmbildungs-Programm auch für Erwachsene: In Kooperation mit der Münchner Volkshochschule analysiert und bespricht eine Expertin den Film FOLLOWING VALERIA über eine junge Ukrainerin, die aus einem Luftschutzbunker in TikTok-Videos vom Krieg berichtet. Zu den weiteren Highlights von DOK.education gehört ein Workshop für Kinder zum Thema „Sprechen vor der Kamera“ mit dem aus dem KiKa bekannten Julian Janssen alias „Checker Julian“. Außerdem gibt es an der HFF München zwei Preisverleihungen, bei denen filmische Arbeiten von Schüler.innen ausgezeichnet werden: mit dem HISTORY-AWARD des HISTORY Channel sowie den Preisen des Jugendfilmwettbewerbs. 

Im Folgenden stellen wir das Programm detaillierter vor: 

Schule des Sehens: Das Filmbildungs-Programm

Maya Reichert im Online-Seminar der Schule des Sehens © DOK.fest München

In den 90-minütigen Seminaren der Schule des Sehens vermitteln Filmexpert.innen ein erstes Verständnis für die Lesbarkeit von künstlerischen Filmerzählungen und die mediale Darstellung von Wirklichkeit. Die Schüler.innen sehen zunächst einen von drei altersgerechten kurzen Dokumentarfilmen und bearbeiten dann Aufgaben zu dessen Machart und Wirkung. So lernen Kinder und Jugendliche, filmische Erzählungen differenzierter wahrzunehmen: Die Seminare vermitteln sowohl Medienkompetenz als auch Filmbildung.

Das Angebot findet vom 4. bis 14. Mai an der HFF München und im Gasteig HP8 statt. Lehrkräfte, die mit ihren Klassen nicht vor Ort teilnehmen, können die Seminare von Mai bis Juli als Online-Programm buchen. Dieses funktioniert nach einem Baukastensystem mit einem altersgerechten Kurzfilm, einem vorproduzierten Videoseminar und Arbeitsblättern sowie einer Online-Begegnung mit den Filmemacher.innen. Die Lehrkräfte können selbst entscheiden, welche Elemente sie einsetzen. 

Die Schule des Sehens erhielt den „Pädagogischen Medienpreis“ der Facheinrichtung „SIN – Studio im Netz“. Die Jury würdigte die „für die pädagogische Praxis herausragenden Materialien“ und resümierte: „Großartig für Lehrkräfte!“. Die Anmeldung zu den diesjährigen Seminaren ist ab sofort möglich unter reichert@dokfest-muenchen.de. Mehr Informationen gibt es unter https://www.dokfest-muenchen.de/SchuleDesSehens2023_Kino

Anton Biebl, Münchens Kulturreferent und Schirmherr von DOK.education: „Die eigene Mediennutzung zu hinterfragen, ist in der heutigen Zeit von Bilderflut und medialem Überangebot nicht leicht. Kinder und Jugendliche zu aufmerksamen Nutzer.innen anzuleiten, ist demzufolge eine wichtige Aufgabe. Es freut mich besonders, dass DOK.education den Pädagogischen Medienpreis 2022 für die Online-Kinosäle der Schule des Sehens verliehen bekommen hat. Hier zeigt sich, wie hervorragend dieses Bildungsprogramm des DOK.fest München ein nachhaltiges Onlineangebot für Lehrkräfte und Schüler.innen entwickelt und etabliert hat.“

Maya Reichert, Leiterin von DOK.education: „Kaum ein Zuschauender reflektiert die Wirkung der bewussten Regieentscheidungen in puncto Bildgestaltung, Musikeinsatz, dramaturgisch gesetzter Montage, Wahl des Drehortes und unsichtbare Interviewführung. DOK.education macht die Filmsprache sichtbar, erhöht damit noch den Filmgenuss und ermöglicht dem interessierten Publikum, die Wirkung von Filmsprache zu benennen.“

Diese drei Filme werden in der Schule des Sehens gezeigt:

Für 7- bis 12-Jährige:
NELE IN DEN WOLKEN
(Bernadette Hauke, Deutschland 2022, 25 Minuten, in Anwesenheit der Regisseurin)
Wer wünscht sich nicht, einmal die Wolken anfassen zu können? Nele möchte mit einem Heißluftballon in die Lüfte steigen und auch ihre im Gehen eingeschränkte Mutter mitnehmen. Die Zehnjährige hat viele Aufgaben – und findet immer eine Lösung. 

Für 11- bis 16-Jährige: 
HAMMOUDIS TRAUM
(Eefje Blankevoort, Els van Driel, Niederlande 2022, 25 Minuten)
Hammoudi musste mit 14 aus Syrien fliehen – ohne seine Familie. Er hat große Zukunftspläne für sein neues Leben in den Niederlanden. Schafft er es, seine Familie nachzuholen? Sein Traum, Arzt zu werden, gibt ihm Kraft.

Für 15- bis 20-Jährige:
FOLLOWING VALERIA
(Nicola Fegg, Deutschland 2022, 32 Minuten, in Anwesenheit der Regisseurin)
Zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine wird Valeria durch sarkastisch-humorvolle TikTok-Videos zum Gesicht der jungen Kriegsgeneration. Nach der Flucht muss sie sich neu orientieren und lernen, mit Beschimpfungen wie „Kriegs-Profiteurin“ umzugehen.

Workshop mit Checker Julian: Sprechen vor der Kamera

Checker Julian vor der Veranstaltung im vergangenen Jahr an der HFF München © DOK.fest München

Im letzten Jahr war das Programm komplett ausverkauft – und in diesem Jahr wird es neu aufgelegt: Der aus dem KiKa bekannte Julian Janssen alias „Checker Julian” gibt einen Workshop für Kinder und Jugendliche, die vor Publikum sprechen wollen, sei es bei YouTube, in einem eigenen Film oder auch bei Schulreferaten. Er beantwortet alle Fragen und verrät seine eigenen Tipps und Tricks: Was muss ich beim Sprechen beachten? Wie bereite ich mich gut vor? Wie werde ich locker vor der Kamera?

Sonntag, 14. Mai 
11:30 – 13 Uhr, HFF München
Kostenfrei
Für Kinder von 6 bis 13 Jahren, in Kooperation mit dem BR

Workshop: Arbeiten mit der Kamera 

Profi-Kameramann Martin Noweck lädt junge Menschen von 13 bis 24 Jahren zum Praxis-Workshop „Arbeiten mit der Kamera“ ein. Noweck führt in die Grundtechniken des Filmens ein: Kameratechnik, Lichtgestaltung, Ton und Interviewführung.

Samstag, 13. Mai 
13 – 17 Uhr, Medienzentrum München
Selbstkostenbeitrag: 30 €
Für junge Menschen von 13 bis 24 Jahren

Preisverleihung: HISTORY-AWARD

Ralph Caspers und Emilia Flint haben die Schirmherrschaft für den HISTORY-AWARD übernommen © Johannes Haas/Vlens

DOK.education präsentiert die feierliche Preisverleihung des HISTORY-AWARD 2023: Der TV-Sender HISTORY Channel hat einen Wettbewerb zum Thema „Wasser ist Leben“ ausgeschrieben. Er rückt damit eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen in den Fokus: die Ressource Wasser. Ob Spielfilm, Zeichentrick, Dokumentarfilm, Mockumentary oder Reportage – Schüler.innen aller Altersstufen und Schularten wurden dazu eingeladen, sich kreativ mit dem Thema Wasser auseinanderzusetzen. Die Teilnahme ist unter www.history-award.de noch bis 17. März möglich. Der Preis wird auf dem DOK.fest München verliehen, Moderatorin ist Nina Eichinger. Auch Ralph Caspers und Emilia Flint, die die Schirmherrschaft übernommen haben, werden an der Preisverleihung teilnehmen. Die Jury bilden Helmut Markwort (Focus), Prof. Dr. Eva Stadler (Hochschule der Medien Stuttgart), Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl (Deutsches Museum München), Niko Lamprecht (Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e.V.), Joachim Telgenbüscher (P.M. History), Prof. Dr. Johannes Moser (LMU München), Dr. Sascha Priester (Historiker, Journalist) und Maya Reichert (DOK.education).

Samstag, 6. Mai  
14 – 16 Uhr, HFF München 
Kostenfrei 
Weitere Informationen unter www.dokfest-muenchen.de/History_Award_2023

Fortbildungen für Lehrkräfte 

DOK.education bietet wieder Fortbildungen für Lehrkräfte an, die die Schule des Sehens im Unterricht einsetzen wollen. Sie lernen, die Wirkung filmsprachlicher Gestaltungsmittel zu vermitteln und eine große Gruppe in eine partizipative Filmanalyse einzubinden. 

SCHULE DES SEHENS: REDEN ÜBER KURZFILME
Konzept der interaktiven Filmanalyse mit einer Großgruppe (inklusive Unterrichtsmaterialien zu drei Kurzfilmen)
Samstag, 29. April, 10 – 13 Uhr, online
Freitag, 19. Mai, 16 – 19 Uhr, online

REDEN ÜBER DOKUMENTARFILME
Konzept der interaktiven Filmanalyse mit einer Großgruppe zum Film GIRL GANG
Mittwoch, 9. März, 15 – 19 Uhr, online

Ausstellung: ZEITZEUG.INNEN 4FUTURE

Schülerarbeit, Franz-Marc-Gymnasium Markt-Schwaben © DOK.fest München

Wer schreibt Geschichte? Wie werden Erinnerungen erzählt und konserviert? Und ab wann wird etwas zum Zeitzeugnis? In der interaktiven Ausstellung setzen sich Jugendliche filmisch mit Erinnerungen aus der Schulzeit auseinander und laden das Publikum ein, selbst Zeitzeugnisse ihrer Kindheit abzugeben. 

Eröffnung: Freitag, 5. Mai, 17 Uhr
Ausstellung: 6. bis 21. Mai 
Münchner Stadtbibliothek im Motorama
Kostenfrei

Kinderkino: NELE IN DEN WOLKEN

Der Kurzfilm NELE IN DEN WOLKEN von Regisseurin Bernadette Hauke wird nicht nur in der Schule des Sehens gezeigt (siehe oben), sondern auch im regulären Programm des DOK.fest München: 

Freitag, 13. Mai 
15 – 16.30 Uhr, Gasteig HP8, Projektor
Eintritt: 4 €

Weitere Informationen zu allen Angeboten gibt es unter 
www.dokfest-muenchen.de/DOK_education