Helena Třeštíková gewinnt mit ANNY den Hauptpreis
Die Gewinnerfilme des DOK.fest München 2021 @home 


Helena Třeštíková / Alle Fotos: © DOK.fest München

München, den 16. Mai 2021



Das DOK.fest München 2021 @home widmet der großen tschechischen Filmemacherin Helena Třeštíková eine Hommage. Zugleich läuft ihr neuester Film ANNY im Hauptwettbewerb DOK.international – und wurde von der Jury zum besten Film gewählt. Am heutigen Sonntagabend um 20 Uhr nimmt Helena Třeštíková in einer feierlichen digitalen Preisverleihung den VIKTOR der Reihe DOK.international entgegen. Das sind die weiteren Gewinnerfilme des DOK.fest München 2021 @home:

VIKTOR DOK.deutsch: ZUHURS TÖCHTER / Laurentia Genske, Robin Humboldt
VIKTOR DOK.horizonte: THINGS WE DARE NOT DO / Bruno Santamaría
FFF-Förderpreis Dokumentarfilm: VÄTER UNSER / Sophie Linnenbaum
megaherz Student Award: THE CASE YOU / Alison Kuhn
DOK.edit Award – presented by Adobe: NEMESIS / Thomas Imbach, David Charap

Adele Kohout (Festivalleitung): "Es kommt sicher nicht oft vor, dass ein Festival das Lebenswerk einer Filmemacherin würdigt und diese zugleich den Hauptpreis gewinnt. Aber Helena Třeštíkovás neuester, außergewöhnlich bewegender und einnehmender Film ANNY zeigt einmal mehr, welch überragende Filmkünstlerin sie ist. Wir sind glücklich, dem Publikum neben diesem Gewinnerfilm acht weitere Werke präsentieren zu können."

Daniel Sponsel (Festivalleitung): "Auch darüber hinaus ist das Niveau dieser Festivaledition exzellent, wie nicht zuletzt die anderen Gewinnerfilme zeigen. Ich freue mich, dass die Zuschauer.innen in München, Bayern und ganz Deutschland noch eine weitere Woche Zeit haben, diese Werke und unser gesamtes Programm zu entdecken."

Das DOK.fest München 2021 @home dauert bis zum 23. Mai. Für die verbleibende Zeit wird ein Late-Bird-Festivalpass zum ermäßigten Preis von 50 Euro angeboten (ursprünglich: 70 Euro). Davon gehen fünf Euro an die Partnerkinos des Festivals. Am kommenden Freitag, den 21. Mai, um 20 Uhr, wird noch ein weiterer Preis verliehen: der kinokino Publikumspreis, gestiftet von BR und 3sat. Die Preisverleihung findet live statt unter www.dokfest-muenchen.de

Hier nähere Informationen zu allen Gewinnerfilmen, Preisen und Jurys:

VIKTOR DOK.international Main Competition 

ANNY
Regie: Helena Třeštíková

Wer ist Anny? Eine Sexarbeiterin im post-sowjetischen Prag auf der täglichen Suche nach Glück. (Mehr Infos und Langinhalt)

Jurybegründung: "Der wunderbar intime und handwerklich hervorragend gemachte Film ANNY folgt seiner Protagonistin über 16 Jahre ab dem Moment, als diese im Alter von 46 als Sexarbeiterin auf den Straßen Prags zu arbeiten beginnt, um ihr Einkommen als Toilettenfrau aufzubessern. Helena Třeštíková verbindet diese Langzeitbeobachtung meisterhaft mit einer moderaten Filmlänge. Ohne einen überflüssigen oder oberflächlichen Augenblick behandelt Třeštíková ihre scheinbar gewöhnliche und doch facettenreiche Protagonistin mit großem Respekt und Behutsamkeit."

Jury: Dominik Kamalzadeh (Autor und Kulturjournalist, „Der Standard“), Hanka Kastelicová (Vizepräsidentin von HBO Europe), Lisa Kleiner Chanoff (Mitbegründerin von Catapult Film Fund)

Gestiftet vom Bayerischen Rundfunk und Story House Productions, einem Unternehmen der Bavaria Film Gruppe, dotiert mit 10.000 EUR. Nominiert waren Filme, die ein breites inhaltliches und formales Spektrum aufweisen und sich durch ihre hohe künstlerische Qualität auszeichnen.

VIKTOR DOK.deutsch

ZUHURS TÖCHTER
Regie: Laurentia Genske, Robin Humboldt

Gibt es „richtige“ Mädchen? Zwei charismatische Trans*Schwestern wollen von anderen so wahrgenommen werden und ringen um die Normalität ihres Daseins. (Mehr Infos und Langinhalt / Filmgespräch)

Aus der Jurybegründung: "Samar und Lohan dürsten nach dem richtigen Leben. Dem richtigen Leben im richtigen Körper. Die beiden Schwestern sind trans. In ihrem Heimatland Syrien hätte das ihren sicheren Tod bedeutet. Talib und seine Frau Zuhur verstehen ihre Kinder nicht, vor allem aber sorgen sie sich um sie. All das zeigen die Filmemacher.innen Laurentia Genske und Robin Humboldt mit großem Einfühlungsvermögen. Ihr Film begleitet und dokumentiert im besten Sinne den Weg der Transfrauen zu ihrem erhofften Leben – mit allen Hürden und Schwierigkeiten."

Jury: Vesna Cudic (Leiterin von MetFilm Sales), Christian Bräuer (Geschäftsführer der Yorck Kinogruppe und Vorsitzender der AG Kino), Joana de Sousa (Filmemacherin und Kuratorin)

Dotiert mit 5.000 EUR. Nominiert waren Filme, die sich mit Menschen und Themen im deutschsprachigen Raum auseinandersetzen.

VIKTOR DOK.horizonte

THINGS WE DARE NOT DO 
Regie: Bruno Santamaría



Jung und transgender in der mexikanischen Provinz: Arturos größter Traum ist, sich endlich als Frau kleiden zu können. (Mehr Infos und Langinhalt / Filmgespräch)

Aus der Jurybegründung: "Die Jury war fasziniert vom zarten und fürsorglichen Blick des Filmemachers auf seine Hauptfiguren. In täglichen Ritualen und ihrem tiefen existenziellen Erwachen begegnen die Jugendlichen den herzzerreißenden Realitäten des Lebens mit unglaublichem Mut und dem tiefen Wunsch, tatsächlich zu wagen, sie selbst zu sein. Der Film gipfelt in einem atemberaubenden Plädoyer für Akzeptanz und Liebe, das der Jury noch lange nach dem Abspann in Erinnerung blieb."

Jury: Hedva Goldschmidt (Geschäftsführerin von Go2Films), Ulla Hocker (Leiterin Programm & Kommunikation, ARTE Deutschland), Selin Murat (Head of Industry beim Internationalen Dokumentarfilmfestival Montreal)

Gestiftet von der Petra-Kelly Stiftung, dotiert mit 5.000 EUR. Nominiert waren Filme, die ihr Augenmerk auf Länder mit instabilen Strukturen richten.

FFF-Förderpreis Dokumentarfilm

VÄTER UNSER
Regie: Sophie Linnenbaum



Vorbild, Beschützer, Fremder, Opfer, Täter – sechs Geschichten über Väter. (Mehr Infos und Langinhalt / Filmgespräch) 

Aus der Jurybegründung: "Komisch, traurig, schockierend, erstaunlich und berührend sind die Erzählungen über Väter. Dokumentarisches Kino, das sich Zeit für seine Protagonist.innen nimmt und die oft leidvollen und schmerzhaften, aber auch schönen und zarten Momente zwischen Töchtern und Söhnen und ihren Vätern so über Gesichter und Worte erzählt, dass unweigerlich intensive Bilder im Kopf entstehen." 

Jury: Noni Lickleder (Leitung des Produktionsmanagement, Bereich 34 / Film, Fernsehen, Hörfunk, Goethe-Institut e.V.), Jörg Schneider (Redakteur ZDF/Das kleine Fernsehspiel), Roland Teichmann (Direktor des Österreichischen Filminstituts)

Gestiftet vom FilmFernsehFonds Bayern, dotiert mit 5.000 EUR, für bayerische Nachwuchsregisseur.innen (reihenübergreifend).

megaherz Student Award

THE CASE YOU 
Regie: Alison Kuhn



In einem Theatersaal brechen fünf Frauen ihr Schweigen und zeigen: Grauzonen sexueller Gewalt gibt es nicht. (Mehr Infos und Langinhalt / Filmgespräch)

Aus der Jurybegründung: "Der Film beeindruckt mit der Präzision, mit der er Machtmissbrauch schildert und anklagt. Er ist laut und ergreifend zugleich und hat uns durch seine Relevanz, die Courage der Protagonistinnen, aber auch durch seine filmische Umsetzung überzeugt. Die Kritik, die der Film anbringt, richtet sich nicht nur gegen die Machtstrukturen innerhalb der Filmbranche, sondern sie zielt auf ein größeres systeminhärentes Problem ab."

Special Mention: MEIN VIETNAM
Regie: Hien Mai, Tim Ellrich
(Infos und Langinhalt / Filmgespräch)

Die Jury bildeten die Filmstudent.innen Jasmine Alakari (DFFB), Felix Klee (HFF München) und Lisa Polster (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf). 

Gestiftet von der Filmproduktionsgesellschaft megaherz, dotiert mit 3.000 Euro, für den Gewinnerfilm der Reihe Student Award.

DOK.edit Award – presented by Adobe

NEMESIS
Regie: Thomas Imbach, Schnitt: Thomas Imbach und David Charap 



Der Abriss eines Schweizer Güterbahnhofs gerät zum Abgesang auf unseren Umgang mit Geschichte und die Illusion totaler Sicherheit. (Mehr Infos und Langinhalt / Filmgespräch

Aus der Jurybegründung: "Es waren die Integrität und die Komposition der Erzählung, die uns überzeugt haben. Die Qualität des Films beruht sehr stark auf der großartigen Montage, die eine lokale und persönliche Geschichte in eine universelle verwandelt. Ebenfalls ist es der Schnitt, der eine ganze Reihe von Erzählebenen auf brillante Weise zusammenführt."

Jury: Peter Indergand (Kameramann), Mary Stephen (Filmeditorin), Ruken Tekes (Menschenrechtsexpertin, Filmemacherin)

Gestiftet von Adobe, dotiert mit 5.000 Euro, für die beste Montageleistung.

Alle Preise des DOK.fest München 2021 @home in der Übersicht

VIKTOR DOK.international Main Competition: ANNY / Helena Třeštíková
VIKTOR DOK.deutsch: 
ZUHURS TÖCHTER / Laurentia Genske, Robin Humboldt
VIKTOR DOK.horizonte: THINGS WE DARE NOT DO / Bruno Santamaría
FFF-Förderpreis Dokumentarfilm: VÄTER UNSER / Sophie Linnenbaum
megaherz Student Award: THE CASE YOU / Alison Kuhn
DOK.edit Award – presented by Adobe: NEMESIS / Thomas Imbach, David Charap
VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis: THE OTHER SIDE OF THE RIVER / Frank Müller, Guevara Namer, Antonia Kilian (bereits früher verliehen, mehr Infos)
Deutscher Dokumentarfilm-Musikpreis:
SOLDATEN / Christoph Schauer (bereits früher verliehen, mehr Infos)
DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit:
SCHOOL OF HOPE / Mohamed El Aboudi (bereits früher verliehen, mehr Infos)

Informationen zu den fünf Preisen der Branchenplattform DOK.forum finden Sie hier.

Kontakt

Dr. Dominik Petzold
Leitung Presse
petzold@dokfest-muenchen.de
Telefon: 0170/2083481

Daniela Graf
press@dokfest-muenchen.de

Flurina Schnyder
press2@dokfest-muenchen.de