VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis für THE OTHER SIDE OF THE RIVER

München, den 16. April 2021

Beim DOK.fest München 2021 @home wird zum vierten Mal der mit 7.500 Euro dotierte VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis verliehen, der von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH gestiftet wird: Der Gewinnerfilm ist THE OTHER SIDE OF THE RIVER, ausgezeichnet werden die Produzent.innen Frank Müller (DOPPELPLUSULTRA Film & TV Produktion), Guevara Namer und Antonia Kilian (Pink Shadow Films), die auch Regie führte.

Ein Jahr lang begleitet sie mit der Kamera die 19-jährige Hala, die vor einer Zwangsheirat aus ihrer nordsyrischen Heimat geflohen und der kurdischen Frauenarmee beigetreten ist. Während der Militärausbildung lernen die Frauen mit Waffen umzugehen, ihre Körper zu trainieren und sich zu verteidigen. Sie wollen sich gegen den IS wehren, aber auch gegen männliche Unterdrückung – und für ihre Frauenrechte einstehen. Hala hat ein großes Ziel: Sie will nach Hause zurückkehren und ihre jüngeren Schwestern zu sich holen – noch leben diese bei ihrem IS-treuen Vater.

THE OTHER SIDE OF THE RIVER entstand unter lebensgefährlichen Bedingungen während des syrischen Kriegs, mit knappem Budget und einer mangelhaften Infrastruktur in Nordsyrien. Antonia Kilian arbeitete hier eng mit dem Filmkollektiv Komina Film a Rojava zusammen. Die Regisseurin und Produzentin studierte Visuelle Kommunikation, Kunst und Medien an der Universität für Kunst und Film in Berlin sowie Cinematografie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und an der ISA in Havanna. THE OTHER SIDE OF THE RIVER ist ihr Regiedebüt.


Aus THE OTHER SIDE OF THE RIVER / Fotos: © DOK.fest München

Die Jury bestand aus Thomas Frickel (Regisseur und Produzent), Halina Dyrschka (Produzentin, Preisträgerin 2020) und Sonia Otto (Produzentin). Die Jury betonte in ihrer Begründung unter anderem die solidarische Art der Produktion: „Die Regisseurin und Produzentin Antonia Kilian lebte ein Jahr lang in Nordsyrien, gab dort Filmworkshops für junge Frauen und drehte mit ihnen Kurzfilme zu Frauenrechten. Frank Müller versuchte währenddessen mit seiner in Hamburg ansässigen Doppelplusultra Filmproduktion, mit Förderanträgen, bei Workshops, Pitching-Veranstaltungen und Koproduktionstreffen die internationale Finanzierung des Films zu gewährleisten. Sicher hat dieses frühe Bemühen um eine Internationalisierung des Projekts seine Spuren in der Dramaturgie des Films hinterlassen. Gleichzeitig aber verstärkt es die bemerkenswerte produzentische Leistung, die mit großem persönlichen Einsatz, beträchtlichen Vorleistungen und einem anfänglich hohen finanziellen Risiko verbunden war – und die auch in anderer Hinsicht geradezu Modellcharakter hat: Menschen aus der Krisen-Region, alle mit einer Fluchtgeschichte, wurden kreativ und organisatorisch maßgeblich an dem Projekt beteiligt und den problematischen Produktionsbedingungen entsprechend fair entlohnt.“

Zum VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis: Die Produktion eines Dokumentarfilms ist häufig geprägt von Unsicherheiten. Spontane Drehtermine, ein unbestimmter, offener Handlungsverlauf, nicht kalkulierbare Kosten bei oft knappen Gesamtbudgets – das sind nur einige der Herausforderungen, die an die Produzent.innen gestellt werden. Das erfordert Mut, hohes Engagement und Durchsetzungsvermögen. Der VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis würdigt diese Arbeit. Der in Deutschland einmalige Preis wird von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH gestiftet und wird dieses Jahr zum vierten Mal verliehen. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

VFF-Geschäftsführer Prof. Dr. Johannes Kreile: „Der VFF ist es in diesen weiterhin extrem schwierigen Zeiten wichtig, mit dem Preis die Branche zu unterstützen und die Bedeutung des Dokumentarfilms hervorzuheben. Wir freuen uns, dass zahllose wichtige Filme, die gerade nicht im Kino laufen können, über das DOK.fest München 2021 @home eine prominente Plattform haben und von einem großen Publikum gesehen werden können.“

Die Preisverleihung für den VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis findet am 7. Mai statt. Genauere Informationen werden in Kürze bekannt gegeben. THE OTHER SIDE OF THE RIVER ist ein ehemaliges Projekt des DOK.forum Marktplatz und wird beim DOK.fest München 2021 @home zu sehen sein. Vom 5. bis 23. Mai präsentiert das Festival insgesamt 131 Filme aus 43 Ländern auf der digitalen Leinwand. 

Programm und Pressekonferenz am 27. April 

Das komplette Programm des DOK.fest München 2021 @home wird am 27. April bekannt gegeben und bei unserer Pressekonferenz vorgestellt. Wir laden Sie herzlich dazu ein: 

Dienstag, 27. April, 11 Uhr
Online unter www.dokfest-muenchen.de
(Anmeldung oder Zugangsdaten sind nicht erforderlich)

Kontakt

Dr. Dominik Petzold
Leitung Presse
petzold@dokfest-muenchen.de
Telefon: 0170/2083481

Daniela Graf
press@dokfest-muenchen.de

Flurina Schnyder
press2@dokfest-muenchen.de

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