PRESSEMITTEILUNG
31. DOK.fest München 5. bis 15. Mai 2016 ARRI AMIRA Award erstmals verliehen – Ernesto Pardo gewinnt mit TEMPESTAD
München, den 13. Mai 2016
Gestern wurde beim DOK.fest München 2016 erstmals der ARRI AMIRA Award verliehen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung ist deutschlandweit einzigartig: Sie würdigt die herausragende Kameraarbeit bei einem Dokumentarfilm. Den ersten ARRI AMIRA Award gewann Kameramann Ernesto Pardo für seine Leistung bei Tatiana Huezos Film TEMPESTAD.
„Bei Filmfestivals stehen Regisseure und Schauspieler im Rampenlicht, die Arbeit des Kameramanns oder der Kamerafrau wird oftmals nicht oder zu wenig gewürdigt", sagte ARRI-Geschäftsführer Stephan Schenk bei der feierlichen Preisverleihung in der HFF München. "Diese liegt uns bei ARRI aber natürlich in besonderem Maß am Herzen. Gerade im Dokumentarfilm ist die Kameraarbeit in hohem Maße entscheidend dafür, was wir sehen oder eben nicht sehen. Insofern ist der ARRI AMIRA Award eine logische Konsequenz und wir freuen uns, dass er in diesem würdigen Rahmen verliehen wird.“
Festivalleiter Daniel Sponsel bedankte sich beim Preisstifter: "Oft müssen Kameraleute unabhängig vom Regisseur Entscheidungen treffen und Verantwortung für den Film übernehmen, inhaltlich und ästhetisch. Dass ARRI ihre Leistung mit diesem Preis würdigt, finde ich großartig."
Moderator Prof. Michael Leuthner, Jurymitglied Nicole Leykauf, Tatiana Huezo, Ernesto Pardo, Stephan Schenk (c) DOK.fest München / Sandra Ratkovic
Zum Film In dem mexikanischen Film TEMPESTAD erzählt eine junge Mutter, wie sie verschleppt und inhaftiert wurde. Nur ihre Stimme führt durch den Film, sie selbst ist kein einziges Mal zu sehen. Der Zuschauer sieht mögliche Bilder der 2.000 Kilometer langen Rückreise zu ihrem Sohn, vom Norden in den Süden des Landes. Sie bieten einen Blick auf Mexiko und auf die totale Hilflosigkeit der Bürger gegenüber einem Staat, in dem die Grenze zwischen Ordnung und Verbrechen verschmilzt.
TEMPESTAD (c) DOK.fest München / Pimienta Films
Jury und Jurybegründung (Auszug) „Die herausragende Kameraarbeit von Ernesto Pardo öffnet dem Zuschauer Raum für Assoziationen zu dem Unfassbaren und doch Geschehenen“, schrieb die Jury in ihrer Begründung. „Die scheinbar einfachen und konkreten Bilder erzeugen durch ihre selbstverständliche Nähe und Intimität zu den fremden Frauen ein Vexierspiel zwischen Traum, Alptraum und Wirklichkeit. Ein intensiver und berührender Film, in dem die Erzählung und die Bilder sich nicht decken und doch intensiv ineinander verschränken.“ Zur Jury gehörten Regisseur und Kameramann Richard Ladkani (Malaika Pictures), Filmemacherin Marieke Schroeder (Thali Media GmbH), Produzentin Dagmar Biller (Tangram International), Produzentin Nicole Leykauf (Leykauf Film) sowie Kameramann und Regisseur Sven Zellner.
Der ARRI AMIRA Award Mit dem ARRI AMIRA Award wird die Kooperation zwischen dem Unternehmen ARRI und dem DOK.fest München vertieft. Seinen Namen verdankt der Preis der AMIRA, einer für den Einmann-Betrieb konzipierten Kamera, die ARRI auch für die Anwendung in Dokumentarfilmen auf den Markt gebracht hat. Filmemacher waren mit der Kamera bereits auf dem Mount Everest oder in der Sub-Sahara. Auch der Gewinner des Goldenen Bären auf der diesjährigen Berlinale, FUOCOAMMARE, wurde mit AMIRA gedreht. Sie kommt aber auch für andere Produktionen in Kino-Qualität zum Einsatz.
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