Die Schule des Sehens von DOK.education wird immer populärer: Im vergangenen Jahr nahmen über 9.000 Schüler*innen an dem preisgekrönten Angebot teil. Auch in diesem Jahr werden Präsenz-Workshops sowie Online-Programme angeboten, in denen Schüler*innen lernen, wie dokumentarische Filmerzählungen eine eigene Wirklichkeit konstruieren. Ein weiteres Highlight von DOK.education ist in diesem Jahr das Filmprojekt „Ich seh’ etwas, was du nicht siehst“ für Menschen mit und ohne Behinderung. Außerdem gibt es Workshops mit Checker Julian und BR-Moderatorin Christina Wolf.
„Ich seh’ etwas, was du nicht siehst“
Das Filmbildungsprogramm DOK.education hat erstmals ein inklusives Projekt gestartet: Bei „Ich seh’ etwas, was du nicht siehst“ haben junge Menschen mit und ohne Behinderung kurzweilige Filme über ihre Lieblingsorte und Arbeitsplätze in München gedreht. In einer Ausstellung ab 04. Mai 2024 werden die Filme in der Münchner Stadtbibliothek im Motorama gezeigt. Bei der Eröffnung findet ein Podiumsgespräch mit den Filmemacher*innen statt.
Unter den Teilnehmenden waren junge Menschen zwischen 10 und 33 Jahren mit und ohne geistiger Beeinträchtigung, Seh- oder Sprechbehinderung. Sie besuchten einen Film-Workshop, anschließend drehten sie in angeleiteten Teams kurzweilige Filme, unter anderem in den Münchner Kammerspielen und den Südbayerischen Wohn- und Werkstätten in Giesing. Damit eröffnen sie einen neuen Blick auf die Stadt. Denn wie Nicht-Behinderte den Stadtraum erleben, ist meist geprägt durch die Perspektive von Erwachsenen und von Menschen, die nicht durch Sprache, Infrastruktur, Regelungen oder Vorurteile behindert werden. Die dokumentarischen Kurzvideos bieten einen Perspektivwechsel. Sie sind seit diesem Februar auf dem Instagram-Kanal von DOK.education zu sehen – und ab Mai in der Ausstellung im Motorama.
Kathi Seemann, Projektleiterin DOK.education: „Mit ,Ich seh’ etwas, was du nicht siehst‘ haben wir den Start gemacht, um langfristig inklusive Filmbildungsarbeit zu leisten. Das Projekt zeigt, dass sich Menschen mit jeglichem Vermögen im Sehen, Sprechen oder Bewegen fürs Filmemachen und Geschichtenerzählen begeistern und wertvolle Perspektiven beitragen. DOK.education kann und will die Begeisterung und diesen Blickwechsel fördern.“
Vernissage: Samstag, 04. Mai 2024 | 16.00 Uhr | mit Podiumsgespräch mit den Filmemacher*innen | anschließend zu sehen bis 18. Mai 2024
Münchner Stadtbibliothek im Motorama | kostenfrei
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Schule des Sehens
Das mehrfach preisgekrönte Konzept der Schule des Sehens lädt wieder zu 90-minütigen Workshops ein. In München finden sie an der HFF, im Gasteig und erstmals in der Pasinger Fabrik statt. Dort sehen Schulklassen einen kurzen, altersgerechten Dokumentarfilm, erarbeiten dessen Thema und Machart und erwerben Medienkompetenz. Die Workshops werden von Filmvermittler*innen und Filmemacher*innen begleitet. Außerdem können Lehrkräfte deutschlandweit Online-Programme mit digitalen Unterrichtseinheiten und Begleitmaterialien buchen. Sie können zudem Fortbildungen von DOK.education besuchen, online und in Präsenz.
Im vergangenen Jahr nahmen deutschlandweit über 8.000 angemeldete Schüler*innen online an der Schule des Sehens teil und über 1.200 Schüler*innen an Präsenzveranstaltungen. Für das diesjährige Programm wurden mit Hilfe unserer Junior-Jury drei Dokumentarfilme kuratiert:
FREDDY TAUCHT NACH GEISTERNETZEN
Von Bernadette Haucke, Deutschland 2023, für 7- bis 12-Jährige
Beim Tauchen entdeckt Freddy jede Menge Müll in der Ostsee – eine Gefahr für die Meerestiere. Gemeinsam mit Tauchprofis trainiert der 12-Jährige, um zurückgelassene Fischernetze zu bergen. Voller Einsatz für den Schutz der Umwelt!
SAFIYA – THE MOVIE
Von Huibert Van Wijk, Niederlande 2021, für 11- bis 16-Jährige
Safiyas Eltern trennten sich, als sie noch klein war, und ihren Vater kann die 12-Jährige nur selten sehen. Doch mit dem neuen Partner ihrer Mutter bekommt sie einen zweiten Vater und sogar Bonus-Geschwister. Wird es ein Happy End geben?
ALLES GEHÖRT ZU DIR
Von Mani Pham Bui und Hien Nguyen, Deutschland 2022, für 15- bis 20-Jährige
Yen ist in Deutschland geboren, ihre Eltern in Vietnam. Seit sie in Norwegen studiert, versteht sie, wie hart es ist, sich in einem fremden Land mit einer anderen Sprache ein neues Leben aufzubauen. Yen lernt, ihre Identität, Ängste und ihre Stärken einzuordnen. Der Film entstand im Rahmen des preisgekrönten Filmworkshops „Dreh’s Um“. Vietdeutsche Jugendliche wurden ein Jahr lang durch alle Produktionsschritte des Filmemachens geführt, um die diverse Teilhabe an Filmhochschulen und in der Branche langfristig zu stärken (siehe unten).
Anton Biebl, Münchens Kulturreferent und Schirmherr von DOK.education: „DOK.education konfrontiert die jungen Menschen mit brandaktuellen Themen und unterstützt dabei immer eine konstruktive Auseinandersetzung mit Wahrheit und künstlerischer Freiheit. Hier lernen die Jugendlichen, was es heißt einen Film ,zu lesen‘. Und das live im Kinosaal oder eben in den Online-Kinosälen der Schule des Sehens. Ein Beitrag zur kulturellen Bildung in München, der nicht mehr wegzudenken ist!“
Maya Reichert, Leiterin DOK.education: „Die diesjährige Auswahl der Kurzfilme erzählt an persönlichen Beispielen vom Einsatz gegen Umweltverschmutzung, Umgang mit familiären Krisen und der Identitätsfindung von Menschen mit Migrationsbiografie in Deutschland. In Zeiten wie diesen bin ich stolz darauf, dass das DOK.fest München mit der Schule des Sehens Werte vermitteln und etwas bewegen kann! Auch beim ganzjährigen Bildungsprogramm zielen wir mit DOK.education auf Weiterentwicklung: Als neues Mitglied der 'ECFA – European Children's Film Association' und durch die Erweiterung der internationalen Filmplattform 'nextus – Learning by Documentaries' können wir unsere Angebote auch Lehrer*innen und Schüler*innen in anderen europäischen Ländern zur Verfügung stellen.“
Schule des Sehens:
Im Kino: 01. bis 12. Mai 2024
Online: 01. Mai bis 31. Juli 2024
Lehrkräfte-Fortbildungen:
Freitag, 19. April 2024 | 16.00–18.00 Uhr | HFF München
Samstag, 18. Mai 2024 | 10.00–12.00 Uhr | online
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Der 10. Dokumentarfilmwettbewerb für junge Menschen
Zum zehnten Mal schreibt DOK.education den bayernweiten Dokumentarfilmwettbewerb für Schüler*innen, Azubis und FSJ-ler*innen aus. Gesucht werden Kurzfilme, die aus dem echten Leben erzählen: von besonderen Personen, eigenen Erlebnissen, Zielen oder Träumen. Einsendeschluss ist der 01. April 2024.
Die Preisverleihung findet am 12. Mai 2024 um 14.00 Uhr an der HFF München statt und wird von Maya Reichert (Leiterin DOK.education) moderiert. Die Jury bilden Aida Bakhtiari (Künstlerin, Medienpädagogin, Medienzentrum München), Luc-Carolin Ziemann (Filmvermittlerin, Kuratorin), Paul Hordych (Filmemacher, Drehmetrie Filmkollektiv), Christina Wolf (Journalistin und Moderatorin, BR) und Mathis Welker (Mittelschul-Lehrer, Junger BLLV).
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Workshop mit Checker Julian
Wie schaffen es Moderator*innen, YouTuber*innen und TikToker*innen, so lässig vor der Kamera zu sein? Und wie spricht man auf der Bühne mutig in ein Mikro? Das erklärt Julian Janssen alias Checker Julian. In den vergangenen Jahren war die Nachfrage nach dem Workshop riesig – in diesem Jahr wird er zum dritten Mal aufgelegt.
Donnerstag, 09. Mai 2024 | 14.00–15.30 Uhr
HFF München | 3,00 Euro | empfohlen für 6- bis 12-Jährige
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Workshop: „so geht MEDIEN“
Als Reporter*in oder Moderator*in brauchst du neben journalistischem Handwerk auch eine starke Haltung, um vor der Kamera zu überzeugen. Wie das geht, zeigt Moderatorin Christina Wolf (Bayern 2).
Sonntag, 12. Mai 2024 | 12.00–13.15 Uhr
HFF München | kostenfrei | empfohlen für 15- bis 20-Jährige
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Fachtag „Dreh’s Um“
DOK.education lädt Akteur*innen kultureller Bildung im Bereich Film und Medienkompetenz sowie Sozialpädagog*innen mit kulturellem Schwerpunkt zum Fachtag „Dreh‘s Um – Perspektivenwechsel in der Filmbildung“ ein. In der Aula der BOS am Königsplatz präsentiert das Berliner Kollektiv ihr Best Practice-Beispiel: „Dreh’s Um“. In medienpädagogischen Filmworkshops haben sich vietdeutsche Jugendliche und junge Erwachsene mit ihrer migrantischen Identität und Familiengeschichte auseinandergesetzt. Unter Anleitung sind ergreifende und intensive Kurzfilme aus ihrer Community entstanden. „Es geht einerseits ums Filmedrehen und andererseits darum, sich der eigenen Perspektive zu ermächtigen, die Kamera selbst in die Hand zu nehmen, sie im übertragenen Sinne auf sich selbst zu richten – weg vom weißen, oft stereotypen Blick auf unsere Community“, sagt Initiator Duc Ngo Ngoc. Ein Ziel des mehrfach preisgekrönten Projekts ist es, eine diverse Teilhabe an Filmhochschulen und in der Branche langfristig zu stärken. DOK.education stellt diesen Modellvorschlag zur Förderung diverser Perspektiven im Nachwuchsbereich der Filmbranche vor und ermöglicht es interessierten Filmlehrkräften, Sozial- und Medienpädagog*innen mit den Initiator*innen in Kontakt zu treten.
Samstag, 04. Mai 2024 | 10.00–13.00 Uhr
Anita-Augspurg-Berufsoberschule
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Kinderkino: FREDDY TAUCHT NACH GEISTERNETZEN
Den Film von Bernadette Haucke kann man nicht nur im Klassenverbund in der Schule des Sehens erleben, sondern auch mit der ganzen Familie im Kinderkino im Gasteig HP8. Beim Tauchen entdeckt Freddy jede Menge Müll in der Ostsee – eine Gefahr für die Meerestiere. Gemeinsam mit Tauchprofis trainiert der 12-Jährige, um zurückgelassene Fischernetze zu bergen. Voller Einsatz für den Schutz der Umwelt!
Freitag, 10. Mai 2024 | 15.00–16.30 Uhr
Gasteig HP8, Projektor | 4,00 Euro
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Erwachsenenbildung: „Film lesen lernen“
DOK.education lädt zum lebenslangen Lernen ein: Wie Filme und speziell Dokumentarfilme zu „lesen“ sind, wie Dramaturgie und Montage auf die Zuschauenden wirken, sind entscheidende Fragen für eine gelingende Rezeption. Beim Dokumentarfilm geht es immer auch um die Frage nach Wahrheitsanspruch und Authentizität. In dem Kurs werden anhand des Films SAFIYA – THE MOVIE künstlerische Machart und Regieentscheidungen diskutiert und der Blick für die mediale Darstellung von Wirklichkeit geschärft.
Montag, 06. Mai 2024 | 20.00–22.00 Uhr
Münchner Volkshochschule | 8,00 Euro
